Staatsgalerie Prenzlauer Berg

Der Name ist ein klarer Fall von Amtsanmaßung

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1964 geboren in Berlin 1981-83 Ausbildung zum Offsetdrucker

Ausstellungen

1987 AG Mauerstein - Galerie DeLoch Berlin
1987 AG Mauerstein - Umwelt-Bibliothek Berlin
1990 Galerie Trapez Potsdam
1991-92 Gemeinschaftsausstellungen Berlin ( Pfefferberg u.a. )
1993 Gehag Forum Berlin
2005-08 Beteiligung an der Ausstellung "too much future/punk in der DDR"
2009 Beteiligung an der Ausstellung "poesie des untergrunds"
2011 "Drei Menschen können an einem Tag nicht alles verderben"
Staatsgalerie Prenzlauer Berg
2013 "Picknick am Wegesrand"
Staatsgalerie Prenzlauer Berg
Der Titel von Igor Tatschkes dritter Ausstellung in der Staatsgalerie Prenzlauer Berg spielt bewusst mit Erwartungshaltungen. Ihr namensgebendes Bild heißt "Twin Peaks". Es zeigt im Groß- und Hochformat zwei Zwillingsgipfel, die einem grünen Nebel entwachsen. Die Kniffe des Künstlers Tatschke sind durchaus filmischer Natur: Tatschke entwirft Szenen und Welten, deren Märchenhaftigkeit darin liegt, dass man ihnen trotzdem Möglichkeit zubilligen möchte. Da ist das "Musterhaus" von 2014: Einer Landschaft schwebend entrückt, die ihm als Altar dienen könnte, lehnt es an einem floralen Gebilde, während sich über ihm ein ockerner Himmel bedrohlich spannt. Er tut mehr als das; er bricht samt eines dunklen Wesens in die Decke des komplett einsehbaren Kubus ein. In ihm zwei Figuren, die eine in bürgerlicher Kluft, die andere eine Skulptur. Der Tanz der beiden gemahnt an eine Auseinandersetzung.

Tatschke akzentuiert dieses unruhige Element mittels einer Technik, die neu in seinen Arbeiten ist. Er geht den fast fertigen Bildern mittels einer alchimistischen Laugentechnik zu Leibe, fügt ihnen weitere Strukturen zu. Eine vergleichsweise rabiat anmutende Art von Radierung, die so gar nicht zu den meditativen Traumlandschaften passen will, die man aus seiner vorhergehenden Schau "Picknick am Wegesrand" kennt. Wer die wenigen erhalten gebliebenen Beispiele seiner "AG Mauerstein"-Ausstellungen (1987 in der Galerie DeLoch und in der Umweltbibliothek Berlin) kennt, weiß von Tatschke als Maler einer durchaus dynamischen Emblematik. Igor Tatschke, ein musikaffiner Künstler mit beachtlicher Bibliothek, der von seinem Balkon auf einen Friedhofsgarten schaut, malt die Bewegung in der Ruhe und das Innehalten in der Bewegung. Er weiß: Das eine geht nicht ohne das andere.

Robert Mießner